Montag, 25. Juli 2016

Von Kunnersdorf zum Totenstein

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Zur Kunnersdorfer Schweiz im weiteren Sinne gehört auch der Totenstein oder Jungfernsprung. Er liegt weiter südlich von der eigentlichen Ortslage Kunnersdorf bei Zwickau in Böhmen (Kunratice u Cvikova) .

Im 3. Teil soll dieser kleine Ausflug beschrieben werden.

Die Fernstraße 13 (E442) von Liberec nach Decin verlässt man links bei der ersten Abfahrt Kunnersdorf (Kunratice u Cvikova) und fährt die Straße in Richtung Lindenau (Lindava). 

Kommt man aus Richtung Jonsdorf, dann folgt man der Straße über Kleinmergtal (Mařeničky) links nach Kunnersdorf (Kunratice u Cvikova), vorbei an den zwei Teichen und fährt bis durch die Brücke der Fernstraße hindurch.


Ein Stück weiter lohnt sich ein kurzer Halt bei dem Haus Nummer 225 auf der linken Seite.


An der Felswand hinter dem Haus findet man ein sehr schönes  Beispiel, wie man früher Räume aus dem Sandstein ausgemeißelt hatte, hier sogar in zwei Etagen mit Treppe.


Etwa 500 Meter nach dem Ortsausgangsschild von Kunnersdorf erreicht man auf der rechten Seite einige Häuser (ehemals Müllerloch - Mlynářská díra). Neben der ehemaligen Mühle steht ein Kruzifix auf einem Sandsteinsockel. Hier findet man Platz zum Parken.


Man geht einige Schritte auf der Straße Richtung  Zwittebach. Die zur Zeit etwas lädierte Tafel weist auf unser Ziel hin: Skála smrti (Totenstein) 600 Meter.


Das Schild an der neuen Brücke verspricht, dass es sich um einen Ort von großer Europäischer Bedeutung handelt.


Auf der linken Brückenseite findet man die grüne Wegmarkierung, der man jetzt folgt. Nach einem großen Grundstück verläuft der Weg immer in der Nähe vom Zwittebach.


An den vielen Sträuchern wachsen im Sommer Brombeeren und Himbeeren.



Zwischen den Hecken findet man an der felsigen Böschung der linken Seite die Eingänge zu höhlenartigen Kellerräumen.


Vermutlich standen davor einmal Häuser. In der Gegend gibt es heute noch welche, die bis an den Felsen herangebaut wurden.


Fein mit Spitzmeißel herausgearbeiteter Raum im ersten Keller.


Wenige Schritte weiter ist der nächste Eingang zu finden, mit gemauerter Türeinfassung.


An der Außenwand ist ein eigenartiger Kopf mit Helm abgebildet.


Das Betreten der Hohlräume ist unproblematisch. Der Boden ist eben und nur selten liegt etwas herum. Eine Lampe (Handy-App tut es auch) kann trotzdem hilfreich sein.


Der Eingang zur größten Höhle


Diese hat mehrere Räume von beachtlicher Größe.


Der feine Sand auf dem Boden und die recht hohen Räume lassen vermuten, dass hier früher Material für die Glasindustrie gewonnen wurde.


Wenig später erreicht man die folgende Tafel:


An einer etwa 15 Meter hohen senkrechten Wand befindet sich ein Relief, welches die Szene einer Volkssage darstellt.


Der obere Teil zeigt Ritter Kuno, nach dem Kunnersdorf benannt wurde, auf seinem aufgebäumten Pferd.


Darunter ist die jungfräuliche Müllerstochter zu sehen, die sich den Nachstellungen des Ritters durch einen Sprung vom Felsen in die Tiefe entzog. Deshalb spricht man auch vom „Jungfernsprung“


Der Sage nach überlebte die Müllerstochter, während Ritter Kuno mit seinem Pferd in den Tod stürzte. Deshalb die Bezeichnung „Totenstein“.


Detail aus dem Relief mit der Burg des Ritters Kuno auf dem Schlossberg.


In die Wand eingelassene Tafel zu Ehren der Schöpfer des Reliefs: Karl Beckert und Karl Bundesmann. Es entstand 1910 bei der touristischen Erschließung der „Kunnersdorfer Schweiz“.


Der Zwittebach ganz in der Nähe


Eine Libelle sonnt sich am Ufer.


Um die benachbarten Felsen schlängelt sich der Zwittebach.


Näheres zum Totenstein finden Sie hier...

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