Freitag, 11. April 2014

Tour um den Audishorner Spitzberg (Nordböhmen)

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich Zittau/Hörnitz und Holger Totz Herrnhut

'Alle Wege führen nach Rom' – spricht man – und meint damit das einzig begehrliche Ziel auf Erden im geistlichen Sinne. Viele Wege führen aber auch zum Silberstein (Stříbrník), ein Flecken ganz oben auf unserer Beliebtheitsskala. So lasse ich keine Gelegenheit aus, die mich auch nur in die Nähe dieses Ortes führt, demselben einen Besuch abzustatten. Nähert man sich dem Silberstein aus Richtung Kriesdorf (Křižany) kommend, so überragt auf einer Anhöhe bei Seifersdorf (Žibřidice) ein Felsgebilde die Baumwipfel, welches an eine dreimastige Bark erinnert. Besonders markant erscheint das Massiv im Winter oder dem zeitigen Frühjahr, wenn die Bäume keine Blätter tragen. Nicht nur der Fels mit seiner formidablen Aussicht ist faszinierend, vor allem der Blick an der Westflanke des Berges über die wellige Landschaft hinüber zu den Höhen des Lausitzer Gebirges erwärmt das Herz.

Das Dorf Johnsdorf (Janovice) liegt idyllisch gelegen an der Straße zwischen Ringelshain (Rynoltice) und Seifersdorf. Hier beginnen wir unsere Wanderung und gehen zunächst am Waldrand des Johnswaldes entlang, wo schon bald Seifersdorf und Silberstein ins Blickfeld geraten. 

Südlich vom Silberstein erhebt sich ebenso imposant der Audishorner Spitzberg (Útěchovický Špičák), ein Vorbote der Kegelberge bei Hammer (Hamr). Der mühevolle Aufstieg auf diesen hat bestenfalls statistische Bedeutung (zum Abhaken), die Sicht ist durch den Wald verstellt. Also gehen wir um den Berg herum und gelangen an den Jeschkenbach, der bei Hennersdorf (Dubnice) seinem Weg nach Süden lenkt und durch ein sanftes Tal der Polzen (Ploučnice) entgegen mäandert. Es führt nur ein Feldweg durch das Tal und so wird man kaum anderen Wesen begegnen. Es ist ein Weg zum Schwärmen und Genießen. 

Auf der Tour zeigen sich immer wieder der Jeschken (Ještěd) und der Rollberg (Ralsko) aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Wenn man sich ein wenig anstrengt und seine heimatkundlichen Kenntnisse abruft, wird man aber auch Dewin, den Spitzberg (Hamrský Špičák) und die Hirschberge (Malý/Velký Jelení vrch) bei Hammer, die Buchberge (Malá/Velká Buková) bei Hühnerwasser (Kuřívody), die Bösige (Bezdězy, natürlich ganz leicht), die Schlattenberge (Slatinné vrchy) und den Kleis (Klíč) ausmachen können. 

Auf dem Rückweg besuchen wir noch die Johnsdorfer Einsiedelei (Janovické poustevny). In Felsen gehauen befinden sich hier zwei Betkammern sowie eine Grotte, die das Heilige Grab symbolisieren soll. Nach 1945 verödete die Stätte, wurde aber Ende der 90-er Jahre von den Einwohnern Johnsdorfs wieder hergerichtet.



Der Silberstein


Blick zum Roll


Die Hirschberge


Ranch in Seifersdorf


Kirche von Seifersdorf


Blicke vom Silberstein, über das Tal des Jeschkenbaches


… zum Hochwald (ganz links die Lausche)


… Hirschberge und Bösige, durch eine Inversionswetterlage liegt eine geheimnisvolle Stimmung über der Landschaft


… der Audishorner Spitzberg


… der Jeschken


Segel aus Stein


Dewin, Spitzberg bei Hammer und die Hirschberge


Der Rollberg


Die Bösige, davor die Buchberge




Im Tal des Jeschkenbaches


Ein alter Bekannter


Vom Tölzberg bis zum Kleis



Kaum wahrnehmbar wird das Tal entlang des Hennersdorfer Baches (Dubnický potok) von mächtigen Sandsteinfelsen gesäumt


Die Johnsdorfer Einsiedelei



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