Samstag, 30. März 2013

Eine Bachstelze...


Auch diese kleine Bachstelze (Motacilla alba) hat sich wohl wettermäßig das Frühjahr heuer etwas wärmer vorgestellt...




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Mittwoch, 27. März 2013

Grundbausteine des Mikrokosmos (22)


Mein Vorlesungsmanuskript "Mikrowelt (22)" können Sie über folgenden Link als PDF-Datei herunterladen:


Mikrokosmos

Weitere Informationen und Quelle:  EIKE - UNBEDINGT REINSCHAUEN

Video: Besuch in einem Schweizer Kernkraftwerk


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Reiherenten auf der Mandau


Im Frühjahr machen auf ihrem Durchzug öfters kleine Trupps von hübschen Reiherenten (Aythya fuligula) bei uns Rast auf der Mandau oder auf dem Olbersdorfer See...





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Dienstag, 26. März 2013

Wanderung zum Himpelberg und auf den Kaltenberg im Lausitzer Gebirge

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Die Gipfel des kleinen, aber reizvollen waldreichen Lausitzer Gebirges reichen nur knapp an die 800 m heran, davon erheben sich 10 Gipfel über 700 Meter. Das sind Lausche, Weberberg und Hochwald, über die jeweils die deutsch - tschechische Grenze verläuft sowie in Böhmen Kleiner und Großer Buchberg (Malý und Velký Buk), Friedrichsberg (Bouřný), Tannenberg (Jedlová), Kleis (Klíč), Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch) und Kaltenberg (Studenec). Ziel der heutigen Tour ist der wenig begangene Himpelberg (Chřibský vrch) und später der Kaltenberg. Von Kaltenbach (Studený) aus wandern wir entlang des gleichnamigen Baches in Richtung Kaltenbergmassiv, wollen es aber gemütlich angehen und wenden uns zunächst Kreibitz (Chřibská) zu mit seinem hübschen Marktplatz. Ein Besuch des hinter der Kirche befindlichen Friedhofs lohnt sich schon wegen der schönen Epitaphien an der Friedhofsmauer. Durch das Kreibitzer Tal geht es, vorbei am idyllischen Friedhof von Ober Kreibitz, weiter in Richtung Schönfeld (Krásné Pole), wo wir ins Gebirge 'eintauchen'. Der gegen die Böhmische Schweiz hin auslaufende Kamm des Lausitzer Gebirges, der sich vom Tannenberg zum Kaltenberg in ost-westlicher Richtung erstreckt, wird aufgrund seiner zackigen Gestalt auch 'Kreibitzer Säge' genannt. Den besten Eindruck davon erhält man vom Fuß des Irigtberges (oder Irichtberg, Spravedlnost), der aber heute nicht zum Programm gehört. 

Schon die wenig benutzten Wege in Richtung Himpelberg verraten uns, dass wir hier kaum anderen Wanderern begegnen werden. Obwohl der Gipfel des Berges bewaldet ist, so gibt es doch während des Aufstiegs schöne Aussichten nach Süden hin und die hervortretenden Felsklippen hinterlassen einen mächtigen Eindruck, den man so kaum erwartet. Oberhalb der Blocksteinhalde am hinteren Gipfel lässt man sich gern nieder und genießt hier die Stille des Buchenwaldes. 

Der weitere Weg zum Kaltenberg ist zunächst wenig aufregend. Das ändert sich, nachdem die Ortslage Hasel (Liska) erreicht ist. Das Dorf zieht sich zwischen Goldbergmassiv (Zlatý Vrch) und Kaltenberg hinauf zum Sattel. Hat man genügend Zeit eingeplant, sollte man einen Abstecher zum Goldberg nicht auslassen. Der Gipfel wird durch ein beeindruckendes Basaltmassiv geprägt, aus dem die Säulen wie überdimensionale Orgelpfeifen hervortreten. Bis in die 60-er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde der Basalt gebrochen, später wurde der Steinbruch jedoch geschlossen und unter Naturschutz gestellt. Dieses Naturwunder steht dem bekannteren Basaltmassiv, dem Herrenhausfelsen (Panská skála) in Steinschönau (Kamenický Šenov) kaum nach. Etwas mühsam kann man auf der Rückseite des Felsen über einen wilden Steig den Gipfel erklettern. Der Rundblick von hier oben ist einfach toll. Mit etwas Glück wird man hier und am Kaltenberg auch Gemsen antreffen. 

An der Abzweigung zum Goldberg erinnert ein Denkmal an die gefallenen österreichischen und preußischen Soldaten, die hier in mehreren Scharmützeln im Siebenjährigen Krieg ihr Leben ließen. Liest man die Würdigung (... welche hier in treuer Pflichterfüllung ... für Kaiser, König und Vaterland den Heldentod erlitten haben ...) ahnt man geradezu, mit welcher Begeisterung die Mannen für ihren Meister in den Tod gerannt sind. Und, was ist geblieben ? Für mich eine tolerable, aber unzeitgemäße Würdigung. 

Auf dem weiteren Weg streifen wir das Naturdenkmal Liska an der Schulter zwischen Kaltenberg und Schwarzem Berg (Černý vrch). Das Gebiet ist wegen einer Vielzahl seltener Pflanzen- und Tierarten geschützt. Nun liegt noch der Kaltenberg vor uns. Für Graf Kinsky, Eigentümer des Besitztums, hatte der Berg solch eine Bedeutung, dass er die Zuwegung zum Gipfel mit Basaltsteinen unverwüstlich pflastern ließ. Der Gipfel des Berges wird von einer ausgedehnten Klingsteinhalde umgeben. Von seiner Ostflanke bietet sich ein unvergesslicher Blick über das gesamte Lausitzer Gebirge, von der Westseite der Halde zeigen sich der Rosenberg und der Übergang ins Böhmische Mittelgebirge. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Kaltenberg zunächst ein hölzerner Aussichtsturm errichtet, der 1888 durch einen eisernen Turm ersetzt wurde. Das auf dem Gipfel im Sommer bis in die 50-er Jahre auch eine Gaststätte betrieben wurde, ist heute kaum noch vorstellbar. Dann brannte sie ab. Im Laufe des letzten Jahrhunderts verrottete die Konstruktion des Aussichtsturmes, so daß er nicht mehr begehbar war und abgetragen werden sollte. Letztendlich konnten sich die Verfechter des Bauwerkes durchsetzen und die entsprechenden Finanzen für die Reparatur auftreiben, so daß dieses technische Denkmal 2009 wieder aufgesetzt werden konnte. Die Begehung ist wieder sicher, aber es fehlt leider an Höhe, um über die Wipfel auch hinüber zur Böhmischen Schweiz und zum Wolfsberg schauen zu könnnen.



Marktplatz in Kreibitz



Kreibitzer Kirche


Epitaphien auf dem Friedhof in Kreibitz


Blick auf die 'Kreibitzer Säge'


Friedhof Ober-Kreibitz


Unter dem Himpelberg


Buchenwald auf dem Himpelberg


Auf dem Gipfel des Himpelberg


Rast an der Blocksteinhalde auf dem Himpelberg




Basaltsäulen des Goldberges - eine geologische Attraktion




Denkmal für die Gefallenen des Siebenjährigen Krieges in Hasel


Gepflasterter Zuweg zum Kaltenberg


Blocksteinhalde am Kaltenberg




Treppe des neuen Aussichtsturmes auf dem Kaltenberg


Lebender und toter Wald



"Eingeschränkter Geltungsbereich"

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Sonntag, 24. März 2013

Wolfsspuren am Wolfsberg?


Eine Wolfsspur am Wolfsberg? Leider nein. Hier ist nur ein Deutscher Schäferhund mit seinem Herrchen langgelatscht. Wir konnten ihn in der Ferne noch sehen...


Eine Wanderung auf den 580 m hohen Wolfsberg lohnt sich immer. Selbst bei Eis und Schnee harrt ein älterer, nur tschechisch sprechender Herr hier oben aus, um für 15 Kronen pro Nase Billets zur Turmbesteigung zu verkaufen. 




Den Berggipfel zieren wohlgeformte Basaltsäulen, deren Besonderheit ihr hoher Magnetitgehalt ist.





Der Turm ist schon 126 Jahre alt und war in den "sozialistischen Zeiten" genau wie die Bergbaude nahe am einfallen. Tschechische Enthusiasten konnten ihn aber nach der "Wende" retten. Einen großen Dank dafür.




Ich vermute einmal, daß sind Spuren eines Baummarders...

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Mittwoch, 20. März 2013

Grundbausteine des Mikrokosmos (21)



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Mikrokosmos




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Dienstag, 19. März 2013

Der tote Fisch aus Fukushima


Eine kleine Pressemeldung aus Japan hat kurz nach dem 2. Jahrestag der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe (über 16000 Tote), die auch zu einem überaus ernsten Störfall im KKW Fukushima Daiichi geführt hat, zu einer besorgniserregenden Schlagzeile im deutschen Blätterwald geführt. Aus der Pressemitteilung

"Tokyo Electric Power Co. said Friday it detected a record 740000 becquerels per kilogram of radioactive cesium in a fish caught in waters near the crippled Fukushima Daiichi Nuclear Power Station"

hat Welt-Online die Schlagzeile

„7400-fache Dosis Cäsium in Fisch aus Fukushima“

gemacht und wir wollen uns hier fragen, was diese Worte bedeuten und - noch wichtiger - beim Leser bewirken sollen. Was sie bewirken soll, ist eigentlich sofort klar, denn es heißt weiter ",,, wurde ein mit 740000 Becquerel Cäsium pro Kilo belasteter Fisch gefangen...". Diese große Zahl klingt fast lebensbedrohend und soll offensichtlich unterstreichen, wie gefährlich es auch heute, zwei Jahre nach dem Reaktorunglück noch ist, dort, in Fukushima, leben zu müssen. Jemand (und das dürften die meisten Leser des Artikels sein), der die Maßeinheit Becquerel nicht kennt und der deshalb auch keine Vergleichswerte im Hinterkopf hat, wird über diese Schlagzeile erschüttert sein und vielleicht sogar jeden "Kernkraftbeführworter" einen Urlaub in Fukushima wünschen – man braucht nur die Kommentarbereiche zu derartigen Artikeln zu lesen. Und genau diese Art von Berichterstattung, verbunden mit unterschwelliger Panikmache sowie bewußt fehlenden Vergleichen (die auch einen Laien eine Einschätzung der beschriebenen Situation erlauben würde), hat Deutschland "ganz demokratisch" einer zukunftsgerichteten Spitzentechnologie beraubt - und zwar nicht nur physisch - durch das Abschalten der modernsten Kernkraftwerke der Welt, sondern auch ideologiegetriebenen, in dem Forschung und Lehre auf diesem Gebiet immer mehr administrativ behindert wird. 

Was hat es also mit dieser Meldung (ich beziehe mich dabei immer auf die Fassung von Welt Online) auf sich? Als erstes muß man sich im Geiste die betont unglückliche Formulierung des Autors etwas zurechtrücken und den Fakt wie folgt beschreiben: „In der Nähe des KKW‘s von Fukushima (wo eh das Angeln nicht erlaubt ist), so berichtet der Kraftwerksbetreiber (!), wurde ein Fisch gefangen, bei dem eine Aktivität von 740000 Bq/kg ausgeht, die auf (radioaktives) Cäsium zurückzuführen ist,“ Das mitgelieferte Bild soll wahrscheinlich einen solchen Fisch zeigen. Meiner Meinung nach kann es sich dabei aber nur um eine Goldforelle (Oncorhynchus aguabonita) handeln – woraus gleich die Frage folgt, wie diese wohl aus den Flüssen Kaliforniens in das Hafenbecken von Fukushima Daiichi gelangt sein mag. Aber wahrscheinlich wollten die Redakteure nur ein passendes Bild zu ihrer Meldung hinzufügen…Schaut man in den Originalquellen nach, dann wird es sich wohl bei dem ominösen Fisch um ein Exemplar aus der Familie der Grünlinge (also groppenartige, bodenbewohnende Fische, die um Japan sehr häufig sind) handeln. Diese nehmen mit dem Bodenschlamm sehr viel radioaktives Cäsium-137 auf und akkumulieren es eine Zeitlang in ihrem Muskelfleisch. Alle extrem stark kontaminierte Fische aus der Gegend waren offensichtlich Grünlinge, wobei der ursprüngliche Rekord bei ca. 510000 Bq/kg lag. Diese Fische lebten alle in der Nähe eines Wasserabflusses des KKW’s in das dortige Hafenbecken. 

740000 Bq bedeutet erst einmal nur, daß pro Sekunde 740000 Beta-Zerfälle des Cäsium-Isotops Cs-137 stattfinden. Diese Zahl sagt für sich genommen erst einmal gar nichts aus. Man muß sie auf etwas beziehen – hier auf ein Kilo „Fisch“. Dann läßt sich nämlich leicht ausrechnen, wieviel Cs-137 sich in diesem einem Kilogramm „Fisch“ befinden. Dazu muß man lediglich die spezifische Aktivität von einem Gramm Cäsium-137 kennen, was uns sofort „Wolfram Alpha“ verrät: 3.214 TBq/g. Ein Kilo von dem genannten Fisch enthält also 230 ng (Nanogramm) Cäsium-137. Die Frage, die sich nun stellt, ist Folgende: ist das noch gesund oder wird man daran unweigerlich sterben? Eine Aussage darüber läßt sich nur machen, wenn man die Strahlendosis berechnet, die man bei Incorporation von 1 kg dieses Fisches (z.B. zerlegt in eine Vielzahl von Sushi-Röllchen) zusätzlich zur natürlichen Radioaktivität ausgesetzt wird. Unter „Dosis“ versteht man in diesem Zusammenhang die Energie, welche beim Zerfall von Cäsium-137 in Form von ionisierender Beta-Strahlung (Elektronen) an ihr Umgebungsvolumen abgegeben wird. Sie wird in Joule pro Kilogramm gemessen. Die Maßeinheit dafür ist das Gray (Gy). 

Was aber viel mehr interessiert, ist die biologische Wirkung der Strahlung, ausgedrückt durch die sogenannte Äquivalentdosis, Sie wird in Sievert (Sv) angegeben. Um sie zu bestimmen, bedient man sich eines Umrechnungsfaktors, der als Dosiskonversionsfaktor bezeichnet wird und für Cäsium-137 1.3x10^-8 Sv/Bq beträgt. Damit läßt sich nun die Dosis des mit 740000 Bq strahlenden Fisches ermittel: Dosis=Dosiskonversionsfaktor*Aktivität*Masse des Fisches. Das bedeutet, wenn das Kilo Fisch vollständig von mir verspeist wird, ich eine zusätzliche Dosis von 9.62 mSv erhalte. Um diesen Wert richtig interpretieren zu können, sind Vergleichswerte notwendig. Und dazu muß man wissen, daß die durchschnittliche (natürliche+künstliche) Strahlenbelastung der Bevölkerung in Deutschland pro Person und Jahr bei ~4.1 mSv liegt. Der Fisch erhöht demnach mein Jahrespensum ungefähr um das Doppelte. Man sollte also nicht allzuoft – am besten jedoch gar nicht – einen so stark kontaminierten Fisch verzehren. Ursächlich daran sterben wird man davon aber sicherlich nicht, es sei denn, man erstickt an einer seiner Gräten (soll alles schon vorgekommen sein).

Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß die (spezifischen) Aktivitätsgrenzwerte (also die Becquerel-Werte pro kg Lebensmittel) von Staat zu Staat unterschiedlich festgelegt werden. In Deutschland gilt als Belastungsgrenze für Erwachsene 600 Bq/kg, in Japan wurde sie nach der Tsunami-Katastrophe mit Kraftwerksunfall zur Beruhigung der Bevölkerung auf 100 Bq/kg herabgesetzt. Das erklärt die obige Schlagzeile. In den USA (und ich glaube auch in Norwegen?) rechnet man mit 1200 Bq/kg. Die Frage ist nun, was ist ein vernünftiger Grenzwert? Ich denke, der europäische Grenzwert von 500 Bq/kg ist ein Wert, mit dem man gut leben kann. Ein kleinerer Grenzwert, so wie der „Angstgrenzwert“ in Japan, erscheint auf dem ersten Blick natürlich als besser. Aber man muß bedenken, daß selbst eine Gesundheitsgefährdung bei einer Aktivität von 1000 Bq/kg in keinster Weise bewiesen ist. Radonheilbäder (z.B. Bad Kreuznach) werben sogar mit einer Aktivität von 300000 Bq pro m³ Atemluft für Inhalationskuren. Macht man den Grenzwert zu klein, dann kann es dazu führen, daß bestimmte Lebensmittel – in Fukushima schwach belastete Fische – einfach weggeschmissen werden, obwohl sie genossen die Jahresdosis des Verbrauchers nur marginal erhöhen (siehe Science, Bd. 338, S. 480, 2012). 

In diesem Zusammenhang muß noch auf den weithin unbekannten Fakt hingewiesen werden, daß ein großer Teil der natürlichen Strahlungsbelastung eines Menschen (so um die 10000 Bq) von ihm selbst ausgeht und zwar in erster Linie von radioaktiven Kalium-40 in seinen Knochen. Das bedeutet also – und ist sicherlich auch eine Schlagzeile der obigen Art wert – daß ein gut gefülltes Fußballstadion immerhin mit ca. 400 Millionen Bq strahlt. Hoffentlich erfährt das niemals C.R. (die mit den 16000 Super-GAU-Toten in Japan bei Facebook). Sonst wollen vielleicht die „Grünen“ auch noch die Fußballstadien stillegen… 

Wenn man unaufgeregt und auf den Füßen der Tatsachen die gegenwärtige radiologische Situation der Gegend um das KKW Fukushima einschätzt und mit anderen Weltgegenden vergleicht, dann relativiert sich die ganze Panikmache, siehe z.B.  hier...

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