Dienstag, 4. September 2012

Wanderung um den Irichtberg (Spravedlnost) bei Daubitz in Nordböhmen

Ein Gastbeitrag von Werner Schorisch, Zittau

Der Irichtberg (Verballhornung von "Gerichtsberg" - auf ihm stand in der frühen Neuzeit der Galgen der Herrschaft Kreibitz - wahrscheinlich wegen der schönen Aussicht) ist der Hausberg von Daubitz (Höhe 533 m). Um ihn herum gibt es für den Naturfreund ein paar hübsche Ziele, wie z.B. die Marschnerwiese oder die Brodsky-Wiese in Niederkreibitz.


Marschners Wiese ist eines der botanisch wertvollsten Gebiete des Landschaftsschutzgebietes Lausitzer Gebirge. Es kommen hier viele bedrohte und seltene Arten vor, auch Orchideen wie der Sumpf-Sitter bzw. die Sumpf-Stendelwurz, das Breitblättriges Knabenkraut und das Fuchssche Knabenkraut. Aber auch Pflanzen wie der Fieberklee, die Torf-Segge, der Sumpf-Hornklee, die Spitzblütige Binse und die Pechnelke kann man hier finden.

Im Sommer und Spätsommer blüht dort überall an feuchten Stellen in großer Zahl die Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica):


Bei dem winzig kleinen Insekt handelt es sich um einen Fransenflügler...


Interessant sind neben ihren wirklich schönen Blüten schon einmal die wundersamen Bezeichnungen, die ganz sicher z.T. auch mit rätselhaften Sagen verbunden sind.

-"Weißer Dorant"
-"Andorn"
-"Bertramsgarbe" auch "Deutscher Bertram"
-"Blitzkraut"
-"Sumpfgarbe" auch "Sumpfschafgarbe"

So fand ich unter "Sumpfgarbe" auch tatsächlich in der Sagenwelt einige Antworten. Also wer möchte, für den gibt es im nachfolgendem Link wenigstens ein paar Erklärungen zu den weitergehenden Namen:

http://www.sagen.at/doku/hda/sumpfgarbe.html

Aber auch in der Küche findet diese Pflanze ihre Verwendung. So werden die jungen Blätter vor allen Dingen in Salaten gern mit verarbeitet.

http://www.salat-ideen.de/gewuerze/sumpfgarbe-weisser-dorant.php
http://www.kuterland.net/Heilpflanzen/weisser_dorant.shtml

Bei meiner Wanderung entlang der Marschnerwiese sind auch noch ein paar andere Schnappschüsse gelungen:


Hier ein noch "übriggebliebener" weiblicher Dukatenfalter (Lycaena virgaureae). Seine Flugzeit ist Juli bis Anfang August. Aber auch Anfang September kann man noch einzelne Exemplare mit etwas Glück beobachten. Er ist um den Irichtberg herum nicht selten.


Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) beim Nektar-Tanken. 


Das Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima) ist im Sommer eine sehr häufige Laubheuschrecke auf unseren Gebirgswiesen. Es klettert gern auf hochgewachsene Sumpfkratzdisteln, wo sie versucht, Insekten zu erbeuten.



Bei dieser Blattwespe könnte es sich um Tenthredo notha handeln. Mit absoluter Bestimmtheit läßt sich das aber anhand eines Fotos nicht sagen, da es noch eine Anzahl weiterer, sehr ähnlicher Arten gibt. Tenthredo notha ist jedoch sehr häufig und man findet sie deshalb oft im Hochsommer als Blütenbesucher auf allen möglichen Doldengewächsen. 


In der Hinterleibszeichnung sehr variabel, aber an den vier "Flecken" nicht allzu schwer zu erkennen, ist die Vierfleck-Kreuzspinne (Araneus quadratus). Sie ist eine typische Feuchtwiesenbewohnerin, die ihr Netz meist relativ dicht am Boden platziert. Auch ist sie nur selten in der Mitte des Radnetzes (wie die Gartenkreuzspinne) zu sehen. Meist sitzt sie etwas versteckt abseits wobei sie aber immer mittels eines gespannten Signalfaden Kontakt mit dem Netz hält.



Unweit der Straße von Teichstatt nach Daubitz - auf der Daubitzer Seite des Irichtberges, findet man die schön renovierte Dreifaltigkeitskapelle unter einer mächtigen Linde...


www.wincontact32.de

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