Donnerstag, 18. August 2011

Das Querxloch am Breiten Berge ...


Also, heute habe ich wieder mal mit meinem Mountainbike eine Tour unternommen über die Vorberge des Zittauer Gebirges die da heißen Scheibeberg, Koitsche und Breiteberg.


Bei letzterem mußte ich natürlich mal nach den Querxen schauen - und zwar mit Erfolg, wie Sie noch sehen werden. Also was hat es mit den Querxen auf sich? Folgende Sage (aufgeschrieben um 1780 im örtlichen Dialekt) berichtet über eine Begebenheit mit ihnen:

In aler Zeit wohnten do uben off'm breiten Berge vill Querxe. Manchmol quomen se raus aus ihrem Querxloche und spielten under den Strolchern. Amohl horrten se enne Bauersfroe ihren Moan vom Acker neirufen, a sollte ak nu hemkummen und sich zur Huckst uaziehn, s' wäre nu de hickste Zeit. Da wollten de Querxe o mit zur Huckst gihn und mitte ässen und trinken. Se derinnerten eunander o, daß kener de Nebelkappe vdergessen thäte, daß se derbei ni könnten gesähn werden. Das that ä andrer Moan, o aus Bertsdorf, hiren. Der ackerte salt und wollte o gärne sich mit enne Gütte thun. Hä suate: nu do brengt mer ak o änne siche Kappe mitte! De Querxe machten's und lissen enn mitte zur Huckst ziehn. De magst, suaten se, ässen so vill de willst, aber ei te Tasche stecken darffst de derr nischt. Nu quomen de Querxe alle zusammen ubd der ganze Zug gieng eis Dorf nei. Do hingen se alle ire Nebelkappe um, und der Bauer macht's o su. Do konnt' se ke Mensch sähn, do se eis Hucksthaus quomen. Nu setzten sie sich ungeheßen mitte an de Tafel, allemohl ä Querx zwischen zwine Huckstgäste. De Loite thaten wacker assen und de Querxe worn o ni faul. Der Bauer, den se mittegebrocht hatten, konnte nu vill ässen und trinken, wenn ä glei ni eigeladen war und ke Huckstgeschenke mittegebrocht hatte.

Wenn ä nu so vill zu ässen hatte, do docht' ä a seine Froe und an de Kinder, die hatten derweile wing und thaten offen Vater warten und worn in Sorge. Do wollt' är'n gärne was mittebrengen. Se sollten o sähn, daß ä mitte bei der Huckst gewäsen wär. Ä dochte ni meh an de Warnige der Querxe und steckte allerleh ei de Tasche. Do nomen se'n de Nebelkappe, und glei konnten se' n alle sähn. Do wunderten sich seine Huckstnobbern rasend, daß där nu do sähße und das ä ak de schlähchte Bauernfledge ua hatte. Alle frahten änn, und hä schämte sich, hä wußte ni, was hä suan sollde. Do suate hä alls rene raus, hä forrte sich aber immer vorr 'n Querxen, und säß gärne zwischen Loiten, die hä kannte. Do erschraken alle, am mehsten de Weibsen und de Jungfern. Se kunnden mi meh ässen, und 'S woar gutt, daß se schoan vill im Leibe hatten. Nu wunderten se sech o ni meh, worüm immer des Schüsseln glei wieder leer worn. Nu wussten se's und horrten gärne zu, und suaten, hä möchte o den andern Hucksttag mitte derzu kummern. Hä quam o richti'g wieder und zog o seine Huckstfledge ua.

N andern Tag mochten wull de Querxe o wieder do sein, denn de Schüsseln wurden immer glei wieder leer, 's sein immer wieder noie hungerge Querxe zu där Huckst gekommen.

Nu aber sein kene Querxe meh do, weil nu Glocken loiten, die klingen änn zu stark, die können se ni vertroan. Se migen o ke Brut, wu Kimmel nei gebacken is. Do sein se na Bihmen gezoin.

(Eine "Übersetzung" bzw. Umdichtung finden sie hier)

Und hier ist der Felsenspalt, aus dem sie dazumal gekommen sind:


Und, ei wer hätte doas gedocht, ehner ist noch doagebliebm:


Und hier, ehe ich es vergesse, noch eine Version der Querxen-Saga:



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1 Kommentar:

  1. :-D - ich glaub', ich bin ein 'Fraktion-Querx'; nicht nur groessenmaessig (nur der tolle Mantel ist mir wohl bei meinem, aeh, 'Ablage-System' verloren gegangen ;-) !)

    LG, Gerlinde

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