Dienstag, 8. März 2011

Nebelkrähe



Die Nebelkrähe (Corvus corone cornix) ist die östlich der Elbe lebende Form der Aaskrähe (Corvus corone). Westlich der Elbe kommt dagegen fast ausschließlich die Rabenkrähe (Corvus corone corone) vor, die im Unterschied zur Nebelkrähe vollkommen schwarz ist:  


Aufnahme Ulrike Brütting

In unserer Gegend (Oberlausitz, Sachsen) sieht man sie nur ganz selten einmal und man muß aufpassen, um sie nicht mit noch nicht adulten Saatkrähen zu verwechseln. In einem schmalen Streifen entlang der Elbe vermischen sich beide Formen, weshalb Rabenkrähe und Nebelkrähe auch als Unterarten der Art Aaskrähe angesehen werden. 


An diesen beiden Formen kann man quasi den Mechanismus der Artbildung nachvollziehen, die hier noch nicht abgeschlossen ist. Während der letzten Eiszeit ist durch das vorrückende Inlandeis die Population der Aaskrähe getrennt worden, wodurch sich beide Populationen eine zeitlang unabhängig voneinander entwickelt haben, ohne jedoch die Fähigkeit der Fortpflanzung untereinander zu verlieren (ein wichtiges Artmerkmal). Nach der Eiszeit hat sich dann die Trennlinie "Elbe" gebildet, die beide Unterarten nur schwach aufweichen. Die räumliche Trennung von Populationen, wie sie die europäischen Eiszeiten bewirkt haben, hat sich deutlich in der Vogelwelt niedergeschlagen. Da der zeitliche Abstand zur letzten Eiszeit, evolutionsbiologisch gesehen, jedoch sehr kurz ist, sehen sich heute Fitislaubsänger und Weidenlaubsänger (Zilpzalp), Garten- und Waldbaumläufer, Nachtigall und Sprosser sowie Rotsterniges- und Weißsterniges Blaukehlchen sehr ähnlich.




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