Sonntag, 9. Januar 2011

Nashornkäfer

Im Komposthaufen meines Gartens wohnt der Nashornkäfer (Oryctes nasicornis).


Er ist kein Verwandter des Hirschkäfers, wie man aufgrund seines Habitus wohl meinen könnte. Er ist als Spezies der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) mehr mit dem "Heiligen Pillendreher" verwandt, der in der Sahara seine Kamelmistkugeln durch den Sand rollt. Nachdem es kaum noch verrottende Eichen und Eichenstubben gibt, ist der Nashornkäfer im letzten Jahrhundert vielerorts auf Komposthaufen ausgewichen, in dem seine Larven, die denen der Engerlinge des Maikäfers verblüffend ähneln, bis zu 5 Jahre ausharren, bis sie sich in einen solchen imposanten und großen Käfer (bis 4 cm lang!) umwandeln. 


Dazu bauen sie sich einen gut tennisballgroßen Kokon, in dem sie sich verpuppen und aus dem die ausgewachsenen Käfer im Frühsommer schlüpfen. Dann haben die Käfer noch gut zwei bis drei Monate Zeit, um sich der Fortpflanzung zu widmen. Während dieser Zeit ernähren sie sich vegetarisch von Baumsäften und zu Boden gefallenen Obst. Im Gegensatz zum Männchen besitzt das Weibchen kein auffälliges nach hinten gebogenes Horn auf seinem Kopfschild:


Wenn Sie also in ihrem Komposthaufen einen "großen ekeligen Engerling" finden, lassen sie ihn leben und freuen Sie sich, was aus diesem häßlichen Ascheputtel einmal wird ...


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